Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels

Neben der Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen (Mitigation) verlangt das Abkommen von Paris auch von jedem Land, dass es sich an die Auswirkungen des Klimawandels anpasst (Adaptation) (GRI 103-1). In der Schweiz wird der Schutz vor Naturgefahren bereits seit vielen Jahren stark vorangetrieben. Dabei werden die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels mitberücksichtigt. Ebenfalls bereits seit vielen Jahren unterstützt die Versicherungswirtschaft diverse Projekte der Versicherungswirtschaft, des Bundes oder von Gemeinden im Zusammenhang mit der Naturgefahrenprävention (GRI 103-2). Nachfolgend die wichtigsten Projekte, die unterstützt wurden (GRI 103-3).

In den vergangenen Jahren haben die von extremen Wetterereignissen verursachten Schäden an Gebäuden stetig zugenommen. Je nach Lage oder Art des Bauvorhabens beziehungsweise des Gebäudes sind bauliche, technische und organisatorische Massnahmen möglich. Weil der Schutz vor Naturgefahren in vielen Bereichen nicht Vorschrift ist, müssen sich Bauherren und Eigentümer selber darum kümmern. Die Plattform «Schutz vor Naturgefahren» bietet ihnen konkrete Tipps und sämtliche in der Schweiz verfügbaren Grundlagen dazu. Die Website wurde im Jahr 2020 komplett überarbeitet und aktualisiert. Hinter dem Projekt «Schutz vor Naturgefahren» stehen die wichtigen Akteure im Bereich Gebäudeschutz: die Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG, der Schweizerische Versicherungsverband SVV, der Hauseigentümerverband Schweiz HEV, der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA, der Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB sowie der Schweizerische Gemeindeverband SGV.
 
Gewitter mit Hagelereignissen erzeugen immer wieder substanzielle Schäden. In der Schweiz sind über ein Drittel aller Elementarschäden an Gebäuden auf Hagelereignisse zurückzuführen. In der Landwirtschaft entstehen jährlich Hagelschäden in der Höhe zwischen 40 und 150 Millionen Franken. Die Verhältnismässigkeit von Schutzmassnahmen gegen Hagel hängt neben den Massnahmenkosten auch stark von der zu erwarteten Eintretenswahrscheinlichkeit ab. Bessere klimatologische Datengrundlagen für Planungs- und Präventionsbemühungen leisten einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag. In einem gemeinsamen Projekt mit den involvierten Stakeholdern wird unter der Federführung des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz derzeit eine neue Hagelklimatologie für die Schweiz erarbeitet. Die Projektresultate sollen allen Anwendern aus der Öffentlichkeit und der Privatwirtschaft frei zur Verfügung gestellt werden. Der SVV beteiligt sich massgeblich an dem Projekt, das im Verlaufe des Jahres 2021 abgeschlossen werden soll.

Um bei einem starken Hagelereignis die Gebäudeschäden möglichst gering zu halten, müssen die einzelnen Bauteile dem Aufschlag eines Hagelkorns widerstehen. Mit dem Hagelregister besteht ein Verzeichnis mit den auf den Hagelwiderstand geprüften Bauteilen. Jedes Jahr werden neue Bauteile geprüft und publiziert. Der SVV unterstützt auch die Arbeiten an diesem Register.

2016 hatte der Bundesrat beschlossen, die im Bericht «Umgang mit Naturgefahren in der Schweiz» aufgeführten 67 Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit vor Naturgefahren umzusetzen. Er beauftragte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), einen Bericht über den Stand der Umsetzung der Massnahmen zu erarbeiten. Der Bericht, der unter Federführung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellt und 2020 vorgelegt wurde, zeigt: Die Schweiz ist auf Kurs, es gibt jedoch noch viel zu tun. Aktuell sind 25 Prozent aller geplanten Massnahmen umgesetzt. Da einige davon zusammen mit der Versicherungsindustrie umgesetzt werden, war auch der SVV bei der Erstellung des Berichtes beteiligt.

Mit einer Begleitgruppe aus Verwaltung, Praxis und Forschung sollen erfolgreiche Strategien von Hauseigentümer/innen zum Schutz vor Hochwasser ermittelt und mit Hilfe von Filmen vermittelt werden. In den Filmen treten glaubwürdige Protagonist/innen aus der Zielgruppe auf, um von erfolgreich umgesetzten Hochwasserschutzmassnahmen zu berichten. Drei solche Filme wurden erstellt und im Frühling 2020 veröffentlicht. Der SVV hat dieses Projekt aktiv unterstützt.

Neben den Projekten, die der Verband und damit die gesamte Versicherungswirtschaft gemeinsam unterstützen, haben einzelne Versicherungen individuell diverse Schutzprojekte finanziell unterstützt.