Be­trieb­li­ches Um­welt­ma­nage­ment

27. Mai 2021

Kapitel

Als langfristig orientierte Versicherer sind sich die Gesellschaften der aktuellen Umweltherausforderungen bewusst, die sich aus ihrer Geschäftstätigkeit ergeben (GRI 103-1). Darum engagieren sich die Schweizer Versicherungsgesellschaften dort, wo sie konkrete und positive Veränderungen bewirken können.

Die grosse Mehrzahl der Versicherungsgesellschaften der Schweiz richtet sich bei der Bemessung ihrer Ökobilanz nach dem anerkannten Standard des Vereins für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten (www.vfu.de) (GRI 103-2). Energie-, Wasser- und Papierverbrauch wie auch CO2-Emissionen werden so quantifiziert und bilanziert. Um den Vergleich der verschiedenen Gesellschaften zu gewährleisten, werden die Daten auf der Basis von Vollzeitstellen (FTE) dargestellt. Dabei wird nur der direkte Ausstoss von Treibhausgasen gemessen. Die graue Energie, die in den Produkten steckt, wurde mangels systematischer Erhebung nicht dargestellt.

Treibhausgasbilanz

(GRI 103-3)

Die Auswertung der rapportierten Werte für 2020 weist eine allgemeine Verbesserung der Ökobilanz auf. So reduzierte sich der CO2-Fussabdruck pro Vollzeitstelle von 1553 kg im Vorjahr auf 973 kg im Jahr 2020. Dies entspricht einer Verbesserung von 62 Prozent innerhalb eines Jahres.

Nachhaltigkeitsreport Betriebliches Umweltmanagement - Grafik CO2 Fussabdruck

Die Auswertung der rapportierten Werte für 2020 weist eine allgemeine Verbesserung der Ökobilanz auf.

(GRI 302-3, GRI 302-4, GRI 305-4, GRI 305-5)

Relative Werte pro Vollzeitstelle (FTE) für die wichtigsten Verbräuche der Betriebsökologie
  Einheit 2017 2018 2019 2020 Relative Änderung
Gebäudeenergieverbrauch kWH 4156 4208 3958 3526 11 %
Heizenergieverbrauch kWH 1886 1469 1477 1295 12 %
Strom kWH 3408 2637 2468 2039 17 %
davon Anteil erneuerbarer Strom Prozent 82 54 55 57 3 %
Wasserverbrauch  m3 13 12 12 8 34 %
Papierverbrauch kg 79 59 51 45 12 %
Abfallmenge kg 120 108 109 85 22 %
Geschäftsverkehr km 7263 6010 5298 2309 56 %
davon Verkehrsträger Flug-km Prozent 35 16 14 4 69 %
davon Verkehrsträger Auto-km Prozent 43 63 59 69 17 %

davon Verkehrsträger öV-km

Prozent 24 20 67 24 64 %
CO2-Emissionen kg 2584 1659 1576 973 38 %

 

 

Das Jahr 2020 war stark von Covid-19 geprägt. Gewisse Werte spiegeln wider, wie sehr die Pandemie diverse Geschäftspraktiken und damit die Verbräuche beeinflusste (GRI 103-3). Besonders hervorzuheben ist die Ablösung des Geschäftsverkehrs als bisher grösster Energietreiber durch den Gebäudeenergieverbrauch.

Mit einer Reduktion von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt der Geschäftsverkehr die grösste relative Änderung auf. Zurückzuführen ist dies grösstenteils auf die vermehrte Verlagerung ins Homeoffice, wodurch Arbeiten und Meetings vor Ort durch Onlinedienste substituiert und Arbeitswege obsolet wurden. Die Zunahme des Verkehrsträgers Auto von 17 Prozent resultiert daraus, dass viele Arbeitnehmende die Nutzung des öffentlichen Verkehrs während Pandemiezeiten gemieden haben.

(GRI 302-4, GRI 303-5)

Der Gebäudeenergieverbrauch stellt im Jahr 2020 den grössten Energietreiber dar. Trotzdem konnte dieser gegenüber dem Vorjahr deutlich um 11 Prozent reduziert werden. Auch die restlichen Werte zeigen alle eine Reduktion der Verbräuche auf. Ausserdem wurde der Anteil des erneuerbaren Stroms weiter gefördert.

Nachhaltigkeitsreport Betriebliches Umweltmanagement - Grafik Relative Veränderungen

Der Gebäudeenergieverbrauch stellt im Jahr 2020 den grössten Energietreiber dar. Trotzdem konnte dieser gegenüber dem Vorjahr deutlich um 11 Prozent reduziert werden. Auch die restlichen Werte zeigen alle eine Reduktion der Verbräuche auf.

Betriebsökologie

(GRI 103-3)

Der Ausstoss von Treibhausgasen auf netto null zu reduzieren, hat für viele Gesellschaften Priorität. Ein wichtiger Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leistet die vollständige Umstellung des Strombezugs auf erneuerbare und kohlenstoffarme Quellen. Diese Massnahme wird bereits von zahlreichen Gesellschaften an ihren Standorten aktiv gefördert. Zu den weiteren Massnahmen zählen beispielsweise die Nutzung von energieeffizienteren Flottenfahrzeugen sowie Investitionen in Klimaschutz- und Kompensationsprojekte.

Schon vor Covid-19 setzten die Gesellschaften vermehrt auf Nachhaltigkeit im Geschäftsverkehr. Manche Unternehmen stellen ihren Mitarbeitenden beispielsweise energieeffiziente Flottenfahrzeuge und Ladestationen für private Fahrzeuge zur Verfügung oder entschädigen die Nutzung von öV und Velo finanziell. Obwohl flexible Arbeitsmodelle wie das Homeoffice schon vor der Covid-19-Pandemie genutzt wurden, erreichte deren Akzeptanz und Attraktivität in der Krise durch die Pandemie ein neues Level. Im Jahr 2020 haben viele Gesellschaften die positive Auswirkung von flexiblen Arbeitsmodellen auf die Umwelt erkannt. Um die Emissionen weiter zu reduzieren, möchten viele Unternehmen diese Entwicklung auch in Zukunft vorantreiben.

Zahlreiche Gesellschaften senken den Papier- und PET-Verbrauch gezielt durch die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Wechsel auf umweltfreundlichere Verbrauchsprodukte (z. B. Ökopapier, Kaffeetassen anstatt Einwegbecher).

Unternehmerische Konzepte zur Förderung der Nachhaltigkeit bedürfen der Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Erst Transparenz, Information und Motivation lassen sie auch langfristig nachhaltig handeln. Die Nachhaltigkeitsziele und deren Massnahmen werden daher transparent kommuniziert und die intrinsische Motivation durch gezielte Massnahmen (z. B. Entschädigungen für öV und Velo) gefördert.