Über­ho­len die Ver­si­che­rer bald die Ban­ken?

KontextArchive09. Oktober 2017

Laut Nachrichtenagentur Reuters laufen die Versicherer den Banken demnächst den Rang ab: Gestützt auf die jeweiligen durchschnittlichen Wachstumsraten der beiden Sektoren in den vergangenen Jahren, sollen die Versicherer bereits 2018 einen grösseren Beitrag an die 660 Mrd. Franken schwere Schweizer Volkswirtschaft leisten als die Banken.

Wertschöpfung nominal

Quelle: BFS/SECO

Auch das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF kommt in den «Kennzahlen zum Finanzstandort Schweiz» von 2017 zum Schluss, dass die Versicherer mit einer Wertschöpfung von 29,5 Milliarden Franken 2016 fast so viel zur Schweizer Wirtschaft beigetragen haben wie die Banken mit 30,3 Milliarden Franken. 2006 sah das noch ganz anders aus: Der Beitrag der Banken am Bruttoinlandprodukt BIP war mit 42 Milliarden Franken fast doppelt so hoch wie jener der Versicherungen mit 22 Milliarden Franken.

Stabile Versicherungen

Die Versicherer haben vor allem während der Subprime-Krise ab 2008 aufgeholt. In dieser Zeit haben sie stabilisierend auf den Schweizer Finanzplatz gewirkt.

Nach der Dotcom-Blase haben die Versicherer einen tiefgreifenden Strukturwandel erlebt. Anfang des Jahrtausends haben sie stark restrukturiert. Seither steigern sie stetig ihre Effizienz. Hinzu kommt, dass das Geschäftsmodell der Versicherer langfristig ausgelegt ist. Es ist dadurch weniger anfällig für Volatilität. Diese Faktoren waren zentrale Treiber für das überdurchschnittliche Wachstum des BIP-Beitrags der Versicherer.