Di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on – Chan­cen und Ri­si­ken

KontextArchive09. Oktober 2017

Während die Versicherungsgesellschaften ihre Strategien auf eine digitale Wirtschaft ausrichten, befasst sich der SVV mit den Rahmenbedingungen. Diese müssen so gestaltet werden, dass sie auf allgemeinen Prinzipien basieren und für gleich lange Spiesse aller Marktteilnehmer sorgen.

Für die Versicherer verändert die digitale Transformation viele Prozesse fundamental. Denn Daten, deren Analyse und Verwertung sind für die Versicherungsbranche von zentraler Bedeutung. Die modernen technologischen Möglichkeiten führen zu neuen Versicherungsprodukten und neuen Anbietern. Auch Vertrieb, Beratung und Schadenabwicklung werden durch die Digitalisierung stark verändert.

Die fortschreitende Digitalisierung führt aber auch zu Risiken für die Versicherer selbst. Weil Daten immer und überall abrufbar sind, wird die Digitalisierung durch Attacken auf Daten und Systeme in Form von Cyber-Risiken zur Gefahr und verlangt nach Sicherheit und Versicherung.

Chancen

Dank Big Data und deren systematischer Analyse eröffnen sich Versicherern neue Möglichkeiten, ihre Produkte gezielt und massgeschneidert zu entwickeln und zu vermarkten. Die Versicherer können gezielter auf Kundenbedürfnisse reagieren und neue Kanäle effizient nutzen. Dies bedeutet aber auch einen intensiveren Kundenkontakt, sodass die Versicherer ihre Organisation und ihre Prozesse den neuen Gegebenheiten schnell und vor allem immer wieder anpassen müssen. Hier sind Innovation und Flexibilität gefragt, denn es gibt keine Patentlösungen.

Risiken

Cyberrisiken sind auch für die Versicherer selber eine Gefahr. Es gilt, die eigenen Systeme und damit die Kundendaten vor Cyber-Angriffen und -übergriffen zu schützen. Dieses Thema ist hochkomplex, gilt es doch, eine riesige Palette von möglichen Gefahrenquellen abzudecken: kriminelle Cyber-Angriffe, Datenschädigungen und Datenverluste durch technisches oder menschliches Versagen sowie Betriebsausfälle durch Cyberschäden. Um diesen Risiken angemessen begegnen zu können, müssen unter Umständen die Wirkungsfelder von Staat und Wirtschaft neu überdacht werden.

Cybercrime 40% aller Unternehmen

Liberale Regulierungen

Um den Chancen und Risiken der Digitalisierung optimal zu begegnen, setzt sich der SVV für eine liberale Regulierung ein. Sie muss so ausgestaltet sein, dass sie nicht dauernd von neuen Entwicklungen überholt wird. Sie muss auf allgemeinen Prinzipien basieren.

Zudem darf es nicht sein, dass Bearbeitungsregeln aufgestellt werden, die den administrativen und finanziellen Aufwand der Versicherer erhöhen, ohne den Kundinnen und Kunden einen wirklichen Nutzen oder Mehrwert zu bringen. Der SVV setzt sich deshalb für liberale, praxisnahe und internationale Regulierungen ein.