Pro­jekt «We­ni­ger Wild­un­fäl­le!» er­folg­reich ab­ge­schlos­sen

MedienmitteilungArchive22. November 2017

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV hat in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit Jagd Schweiz, dem Schweizer Tierschutz STS sowie den Jagdverwaltungen und der Jägerschaft verschiedener Kantone das Ziel verfolgt, Verkehrsunfälle mit Wild zu reduzieren. Heute wurde der Abschlussbericht des Präventionsprojekts «Weniger Wildunfälle!» anlässlich der Verleihung des Hegepreises 2012 von Jagd Schweiz in Lauwil präsentiert.
 

Zürich, 30. Oktober 2012 – Jedes Jahr kollidieren auf Schweizer Strassen an die 20’000 Motorfahrzeuge mit Wildtieren. Mit der Installation akustischer Wildwarngeräte und aktiver Informationsarbeit, welche Autofahrende für angepasste Geschwindigkeit sensibilisieren soll, haben sich der Schweizerische Versicherungsverband SVV, Jagd Schweiz und der Schweizer Tierschutz STS das Ziel gesetzt, die Zahl der Unfälle mit Wild zu senken. 2007 startete das Projekt «Weniger Wildunfälle!» im Kanton Zürich. In den Folgejahren wurde es auf die Kantone Luzern, Schaffhausen, Aargau und St. Gallen ausgedehnt.

Heute sind in den erwähnten Kantonen an besonders kritischen Streckenabschnitten 10’000 akustische Wildwarngeräte installiert. Seit Projektbeginn haben die Geräte insgesamt drei Milliarden Mal einen Pfeifton ausgelöst und damit Rehe, Wildschweine, Füchse und andere Wildtiere vor herannahenden Fahrzeugen gewarnt. Mit der Verantwortung für die Umsetzung im Feld haben die Jagdverwaltungen und die Jägerschaft der beteiligten Kantone eine wichtige Rolle im Projekt übernommen. Dank gutem Unterhalt liegt die Funktionstüchtigkeit der Geräte bei rund 90%.

Die wissenschaftlich durchgeführten Erfolgskontrollen zeigen, dass sich in allen evaluierten Kantonen im ersten Jahr nach Installation der akustischen Wildwarngeräte die Fallwildzahlen auf Strecken und in Gebieten mit akustischen Wildwarngeräten gegenüber dem jeweils vorangegangenen Jagdjahr reduziert haben – teilweise bis zu 40%. In den Folgejahren schwächte sich der Effekt vielerorts ab. Gebietsweise werden weiterhin bis zu 20% weniger Unfälle mit Rehen verzeichnet. Eine wissenschaftliche Evaluation ist aufgrund verschiedenster Faktoren schwierig, was die aus der Feldforschung gesammelten Erfahrungen veranschaulichen. Wechselnde landwirtschaftliche Nutzung oder ein schwankendes Verkehrsaufkommen üben einen schwer einschätzbaren Einfluss auf das Verhalten der Wildtiere aus. Alles in allem kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die akustischen Wildwarngeräte etwa die gleiche Wirkung erreichen wie vergleichbare technische Methoden.

Die zunehmende Zersiedelung der Schweizer Landschaft und der wachsende Strassenverkehr machen die Prävention zum Schutz vor Wildunfällen in Zukunft noch wichtiger. Es ist daher relevant und nötig, neuen technischen Entwicklungen gegenüber offen zu sein. Auch in diesem Sinne ist das Pilotprojekt «Weniger Wildunfälle!» positiv zu werten. Die wichtigste Unfallprävention bleibt jedoch: angepasste Geschwindigkeit!

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