Un­wet­ter­som­mer 2021: Ver­si­che­run­gen zah­len rund 2 Mil­li­ar­den für Ele­men­tar­schä­den

News28. Oktober 2021

Die Privatversicherungen und die Kantonalen Gebäudeversicherungen schätzen, dass sich die Schäden in der Schweiz aus dem Unwettersommer auf rund 2 Milliarden Franken belaufen. Für die Privatversicherungen, die rund die Hälfte dieser Summe tragen, ist es der grösste Schaden seit dem Hochwasser im Jahr 2005. Neben der Gebäude- und der Hausratsversicherung war durch den starken Hagel besonders die Motorfahrzeugversicherung betroffen.

Hagel, Hochwasser und Sturm: Diese Elementargefahren haben im Juni und Juli 2021 in verschiedenen Regionen grosse Schäden angerichtet. Während in manchen Regionen wie im luzernischen Wolhusen ganze Quartiere durch die Hagelschläge verwüstet wurden, waren andere Gebiete mehr durch Gewässer, die über die Ufer traten, betroffen. Die Schweizer Versicherungen rechnen mit einem Gesamtschaden von rund 2 Milliarden Franken aus vielen Tausenden Schadenmeldungen. Damit bewegt sich die Gesamtschadensumme in einem ähnlichen Bereich wie nach dem grossen Hochwasser im Jahr 2005.

Schutzmassnahmen zahlen sich aus 

Dass der Schaden nicht noch grösser ausgefallen ist, ist insbesondere auf die Hochwasserschutzmassnahmen zurückzuführen, die seit 2005 umgesetzt wurden. Während bauliche Schutzmassnahmen das Wasser in Seen und aus Flüssen gezielt geführt und abgefangen haben, konnte andernorts mit mobilen Schutzmassnahmen Schlimmeres verhindert werden. Auch der gute Informationsfluss und das effiziente Handeln der Einsatzkräfte haben zur Entschärfung der Lage beigetragen. 

Bewährtes duales Versicherungssystem

Im Gegensatz zu Nachbarländern wie Deutschland sind in der Schweiz Elementarschäden praktisch vollständig versichert. Die Schweiz stützt sich dabei auf ein duales Versicherungssystem, in dem die Kantonalen Gebäudeversicherung Gebäude in 19 Kantonen versichern, während in den restlichen 7 Kantonen die Gebäude bei den Privatversicherungen gedeckt sind. Auch für die Versicherung von Fahrhabe und Motorfahrzeugen sind mit wenigen Ausnahmen die Privatversicherungen zuständig. Mit einem weitgehenden Obligatorium wird sichergestellt, dass möglichst viele Personen vom Versicherungsschutz profitieren können und die Prämien bezahlbar bleiben. Ein wichtiger Aspekt bildet dabei der Solidaritätsgedanke: Alle bei den Privatversicherungen versicherten Gebäude haben unabhängig von der Risikolage den gleichen Prämiensatz. Auch zwischen den Privatversicherungen lebt diese Solidarität: Mit dem Elementarschaden-Pool wird die Schadenlast zwischen den Versicherungen aufgeteilt. Die Schweizer Elementarschadenversicherung ist damit ein Erfolgsmodell, das auch im Ausland immer wieder auf Interesse stösst.