In­ter­na­tio­na­le Ver­si­che­rungs­welt dis­ku­tiert in Zü­rich die Di­gi­ta­li­sie­rung

Heute haben sich mehr als 400 Vertreter der Versicherungsbranche weltweit sowie Vertreter von Behörden und aus der Politik in Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin in Zürich getroffen, um sich über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung sowie über Cyber-Risiken auszutauschen. Damit bestätigt die Schweiz ihre Rolle als bedeutender Versicherungsstandort im internationalen Kontext. 

Disruption, Cyber-Risiken oder Big Data: Die Digitalisierung beschäftigt die Versicherer in unterschiedlichen Bereichen und verändert ihr Geschäft tiefgreifend. Auch für die Regulierung stellen sich neue Fragen, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Heute haben Versicherer mit Vertretern aus Behörden, Politik und anderen Wirtschaftszweigen an der 9. Internationalen Konferenz des Europäischen Versicherungsverbandes Insurance Europe in Zürich die Chancen und Risiken der digitalen Transformation erörtert. Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist Gastgeber des Anlasses. Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch hat die internationalen Gäste willkommen geheissen.

«Daten, Internet und Cyber-Risiken sind ein globales Thema, sie machen vor Landesgrenzen nicht halt», sagt SVV-Präsident Urs Berger. «Dass sich die internationale Versicherungswelt hier trifft, um über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung zu diskutierten, bestätigt die Bedeutung des Schweizer Versicherungsstandortes.» In seiner Ansprache wies er auf die internationale Ausrichtung der hiesigen Versicherungsbranche hin sowie auf ihre Vernetzung mit der europäischen und globalen Versicherungswirtschaft. Die Bedeutung der Beziehungen zwischen der schweizerischen und der europäischen Versicherungswirtschaft wurde am Vortag zudem mit der Wahl von SVV-Direktor Thomas Helbling in den Vorstand von Insurance Europe bestätigt.

Cyber-Risiken als zentrale Bedrohung

In seiner Eröffnungsrede betonte der Präsident von Insurance Europe, Sergio Balbinot, dass sich die europäische Regulierung auf die Digitalisierung einstellen muss. Die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden seien in einem stetigen Wandel. Die Bestimmungen im Bereich des Konsumentenschutzes müssen Innovationen zulassen, damit die Versicherer die sich verändernden Kundenwünsche weiterhin erfüllen können.
Bundesrat Guy Parmelin erklärte in seiner Gastrede, dass die Cyber-Risiken zu den grössten aktuellen Bedrohungen zählen. Als Gründe dafür nennt er die mittlerweile starke Abhängigkeit der Gesellschaft von digitaler Technologie, die Tatsache, dass Cyber-Angriffe oftmals nicht sofort erkennbar sind sowie die Auswirkungen auf zentrale Infrastrukturen wie die Versorgung mit Wasser, Energie oder Gesundheit. Er betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft, um diesen Herausforderungen zu begegnen.