Mehr­wert der Zu­satz­ver­si­che­rung

01. Juni 2022

«Privatversicherte erhalten Zugang zur internationalen Spitze»

Die Universitätsklinik Balgrist gehört zu den weltweit führenden Kompetenzzentren für die Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation des Bewegungsapparates. Davon profitieren nicht zuletzt auch zusatzversicherte Patientinnen und Patienten: Individualisierung der Patientenbetreuung und freie Arztwahl bringen einen bedeutenden Mehrwert.

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Klar definierte Mehrleistung

Seit Anfang 2022 gilt in der Spitalzusatzversicherung ein neues Branchen- Framework. Es soll Transparenz und Nachvollziehbarkeit sicherstellen. Daniel Jontofsohn, Leiter Bereich Kranken- und Unfallversicherung beim SVV, spricht über Vorteile und Herausforderungen.

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Die Spitalzusatzversicherung der Zukunft

Ein Kommentar von Roland Wespi*

Der Druck auf den Zusatzversicherungsbereich ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Insbesondere seitens der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma wird Transparenz bei den Mehrleistungen gegenüber den Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) verlangt. In diese Forderung stimmen auch die Politik, der Preisüberwacher sowie Konsumentenschutzorganisationen ein.

Für die Spitäler sind die Einnahmen aus dem Zusatzversicherungsbereich von enormer Bedeutung. Fakt ist, dass die Kostendeckung der Behandlungen im Bereich der OKP spitalambulant und im stationären Bereich weit unter 100 Prozent ist. Das heisst, dass die Spitäler im OKP-­Bereich keine Marge respektive Gewinne erzielen können. Die Behandlungsqualität, die Zugänglichkeit für die Patientinnen und Patienten sowie die notwendigen Investitionen in die Erneuerung der Infrastruktur und Anpassungen an den medizinischen Fortschritt können nur sichergestellt werden, weil die Spitäler ihre Defizite mit den Erträgen aus den Zusatzversicherungen ausgleichen. Dies gilt ebenso für die Verbesserung der Arbeitssituation des Personals und die Aus­- und Weiterbildung.

Roland Wespi, VZK

Die Fortschritte in Medizin, Pflege und Therapie müssen vermittelt werden: Roland Wespi.

Es ist im Sinne der Spitäler und der Versicherer, dass auch in Zukunft Zusatzversicherungen abgeschlossen werden. Denn auch die Versicherer erwirtschaften ihre Gewinne über die Margen im Zusatzversicherungsbereich.

Die HQuality-­Spitäler des Verbands Zürcher Krankenhäuser VZK weisen seit Jahren einen detaillierten Mehrleistungskatalog für die zusatzversicherten Patienten aus. Dieser wird regelmässig geschärft und am Mehrnutzen und an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet. Die vordringliche Forderung nach Transparenz ist erfüllt.

Es ist Aufgabe der Spitäler und Versicherer, die Leistungen der Zusatzversicherungen fortwährend weiterzuentwickeln und an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden auszurichten. Die Fortschritte in Medizin, Pflege und Therapie müssen vermittelt werden. Auch die sich konstant verändernden Angebote und Ansprüche in Hotellerie, Räumlichkeiten/Infrastruktur, Gastronomie, Administration und Guest Relations sind abzubilden. Bei den Preisfindungen fliessen die bezifferbaren, objektivierbaren Mehrleistungen, aber auch die nichtgreifbaren Mehrwerte, der gefühlte Mehrnutzen und das Patientenerlebnis mit ein. Die Patienten sind heute gut informiert und wollen diese Mehrleistungen und den Mehrnutzen erkennen. Sie wollen für sich den Zugang zu medizinischer Innovation, die zeitnahe Behandlung und die individuelle Betreuung auf höchstem Niveau sicherstellen.

Nur wenn es uns gemeinsam gelingt, die Mehrleistungen und den Mehrnutzen am Markt auszurichten, kann auch die hochstehende medizinische Versorgung im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung gewährleistet werden.

Es gilt gemeinsam und partnerschaftlich dafür zu sorgen, dass der Abschluss einer Zusatzversicherung auch in Zukunft von den Patienten als Mehrwert wahrgenommen wird. Das ist im Sinne der Patienten und Patientinnen, der Spitäler und der Versicherer – eine klassische Win-­win­-win­-Situation.

 

*Zur Person: Roland Wespi ist seit 2021 Geschäftsleiter des Verbands Zürcher Krankenhäuser (VZK). Zuvor war er Vorsteher des Amtes für Gesundheit und Soziales des Kantons Schwyz.