Ver­misch­tes

Fachkräfte im ICT-Bereich

Der SVV ist neu Mitglied des nationalen Berufsbildungsverbands ICT-Berufsbildung Schweiz. 

Per 2023 ist der SVV dem nationalen Berufsbildungsverband ICT-Berufsbildung Schweiz beigetreten. Dabei handelt es sich um eine nationale Organisation der Arbeitswelt (OdA). ICT-Berufsbildung Schweiz ist verantwortlich für die eidgenössischen Berufsabschlüsse in der Informatik und der Mediamatik. Die zunehmende Digitalisierung steigert die Nachfrage nach Fachkräften im ICT-Bereich. 

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, soll die Berufsbildung in der Informatik und Mediamatik gefördert und weiterentwickelt werden. Denn 80 Prozent der ICT-Fachkräfte haben in ihrem Werdegang eine berufliche Grundausbildung in diesem Bereich durchlaufen. Mit seinem Beitritt zum Berufsbildungsverband ICT-Berufsbildung Schweiz will der SVV das duale Bildungssystem fördern. Zudem will er dazu beitragen, dass ausreichend ICT-Fachkräfte für die Versicherungswirtschaft ausgebildet werden. 

ICT-Berufsbildung Schweiz

Der Verband wurde im Frühjahr 2010 vom Dachverband ICTswitzerland (heute digitalswitzerland) und den kantonalen und regionalen Organisationen der Arbeitswelt (OdA) gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, dem ICT-Fachkräftemangel in der Schweiz aktiv zu begegnen.

Nachhaltiger Finanzplatz

2022 hat der Schweizer Finanzplatz weitere Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele unternommen. 

Zusammen mit der Finanzindustrie hat der Bund die Swiss Climate Scores erarbeitet und Ende Juni des vergangenen Jahres publiziert. Diese schaffen Vergleichsmöglichkeiten von Finanzanlagen basierend auf anerkannten Standards. Der SVV war an der Erarbeitung der Scores beteiligt und hat deren Einführung unterstützt. Im Dezember hat der Bundesrat seinen Bericht «Sustainable-Finance Schweiz – Handlungsfelder 2022–2025 für einen führenden nachhaltigen Finanzplatz» vorgelegt. Er umfasst 15 Massnahmen mit Fokus auf Klimaschutz und Biodiversität. Der SVV wurde für Konsultationen eingebunden. Die Massnahmen tragen dazu bei, die Schweiz als führenden Standort für nachhaltige Finanzen zu etablieren.

Zusammen mit dem Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen (SIF) hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zum dritten Mal den PACTA-Klimaverträglichkeitstest durchgeführt. Auch 20 Versicherer liessen ihre Portfolios hinsichtlich Klimaverträglichkeit testen. Um Transparenz zu erhalten, analysierte PwC Schweiz zudem im Auftrag der vier führenden Verbände des Schweizer Finanzplatzes den aktuellen Stand der Selbstverpflichtung zu Netto-Null Emissionszielen 2050 auf dem Finanzplatz Schweiz. Das Ergebnis zeigt, dass die Schweiz im internationalen Vergleich gut positioniert ist, dass der Weg zur Erreichung der Klimaziele aber noch weit ist. 

Ombudsstelle blickt auf stabiles 2022

Während sich das Inkrafttreten des revidierten VVG noch kaum auswirkt, nahm die Zahl der Fälle mit Coronabezug weiter ab.

Die Ombudsstelle der Privatversicherer und der Suva verzeichnete 2022 ein insgesamt relativ stabiles Jahr. Mit 2711 Anfragen und Beschwerden verzeichnete sie eine leichte Zunahme um sieben Fälle gegenüber dem Vorjahr. Die Themenvielfalt hat sich normalisiert, da die Auswirkungen der Coronapandemie deutlich abgenommen haben. Im Berichtsjahr hatten nur noch 43 Fälle einen Bezug zur Pandemie. Zwei Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 587 Fällen. Noch wenig Auswirkungen hatte das revidierte Versicherungsvertragsgesetz VVG. Dieses ist auf Anfang 2022 in Kraft getreten. Beschwerden und Anfragen aufgrund dieser Gesetzesänderung dürften sich erst mit einer gewissen Verzögerung zeigen. 

Insgesamt 1030 Beschwerden gingen schriftlich ein. Eine Intervention beim involvierten Versicherer erfolgte in 269 Fällen. Die Erfolgsquote der Interventionen entspricht mit 66 Prozent dem langjährigen Durchschnitt. Der Schwerpunkt der Arbeit des Versicherungs-Ombudsman lag wie in den Vorjahren bei den Personenversicherungen. Sie machten 46 Prozent der behandelten Fälle aus.  

Die grösste Veränderung zeigte sich bei den Gebäudeversicherungen. Die Unwetter seit Sommer 2021 haben zu einer Zunahme der Fälle in dieser Branche geführt. Die Anzahl Fälle stieg um 56 Prozent von 54 auf 84. Einen Anstieg um 20 Prozent verzeichneten die Rechtsschutzversicherer. Die Ombudsstelle behandelte 387 Fälle. Um 13 Prozent auf 388 Fälle sank dagegen die Zahl der Beschwerden zur Krankentaggeldversicherung. 

Jahresbericht des Ombudsman

Die Stiftung «Ombudsman der Privatversicherung und der Suva» ist im Jahr 1972 vom SVV ins Leben gerufen worden. Die Ombudsstelle unterstützt die Versicherten in versicherungsrechtlichen Fragen und vermittelt in Konfliktsituationen lösungsorientiert. Sie stellt ihre Dienste unentgeltlich und neutral zur Verfügung. Im Jahr zwei der Corona-Pandemie gingen die Anfragen und Beschwerden bei der Ombudsstelle zurück, die Bearbeitung der einzelnen Fälle gestaltete sich jedoch zeitintensiver.

Neues Erdbebenrisikomodell

Das neue Erdbebenrisikomodell des Schweizerischen Erdbebendiensts an der ETH Zürich weist für alle Regionen in der Schweiz die Erdbebengefährdung und das Schadenpotenzial aus. 

Im Rahmen einer Public-private-Partnership hat der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich im Auftrag des Bundesrates das erste Erdbebenrisikomodell für die Schweiz erarbeitet. Mitgliedgesellschaften des SVV waren an der Erarbeitung beteiligt. Das Modell liefert die dringend erforderliche Datengrundlage für eine verbesserte Risikoeinschätzung.

Karte des Erdbebenrisikomodells

Die Privatversicherer begrüssen das Modell. Es dient insbesondere der Schadenorganisation Erdbeben (SOE) als Unterstützung, um im Ernstfall die passenden Sofortmassnahmen einzuleiten. Erdbeben gehören zu den grössten Risiken für die Schweiz.

Ein Ereignis mit einer 500-jährigen Wiederkehrperiode würde heute einen modellierten volkswirtschaftlichen Schaden von 30 bis 40 Milliarden Franken verursachen. Dennoch fehlt bisher ein umfassender flächendeckender Versicherungsschutz. Das neue Erdbebenrisikomodell wird der gesamten Bevölkerung zugänglich gemacht. Es visualisiert die Gefahren und trägt zur Sensibilisierung bei. 

Verein zur Sträkung der Cyberresilienz

Mit dem 2022 gegründeten Verein «Swiss Financial Sector Cyber Security Centre» stärken Banken und Versicherer die Resilienz des Finanzplatzes. 

Branchenverbände der Banken und Versicherungen haben am 5. April 2022 im Beisein von Bundesrat Ueli Maurer den Verein «Swiss Financial Sector Cyber Security Centre» (Swiss FS-CSC) gegründet. Der ehemalige Beirat «Zukunft Finanzplatz» hatte dieses gemeinsame Vorgehen empfohlen. Zusammen mit dem Delegierten für Cybersicherheit des Bundes, Florian Schütz, haben die Branchenverbände den Verein ins Leben gerufen. Ziel des Vereins ist es, die Cyberresilienz des Finanzplatzes Schweiz durch die Schaffung geregelter Strukturen zu erhöhen, den Informationsaustausch zu fördern und eine kosteneffiziente Umsetzung von Präventionsmassnahmen zu ermöglichen. 

Cyber_View

Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF, die Schweizerische Bankiervereinigung, SIX, die Schweizerische Nationalbank SNB, der Schweizerische Versicherungsverband SVV und der Verband der Auslandsbanken in der Schweiz haben unter der Leitung des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) gemeinsam die Grundlagen für die Vereinsgründung erarbeitet. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma steht dem Expertengremium beratend zur Seite. Marc Cortesi, Chief Information Security Officer der Baloise Group, vertritt die Versicherungswirtschaft im Vereinsvorstand. Das Präsidium übernimmt August Benz, stellvertretender Direktor der Schweizerischen Bankiervereinigung. Ab Juni 2023 wird Gabor Jaimes, Cyberexperte des SVV, als zusätzliches Mitglied im Vorstand des FS-CSC Einsitz nehmen. 

Wechsel im Präsidium

Der Vorstand hat Stefan Mäder als Nachfolger von Rolf Dörig als Präsident des SVV zur Wahl an der Generalversammlung vorgeschlagen.

Rolf Dörig hat sich Anfang 2023 entschieden, sein Amt als Präsident des SVV nach sechs Jahren per Ende Juni 2023 zu übergeben. Der Vorstand des Branchenverbandes hat deshalb Stefan Mäder einstimmig als neuen Präsidenten zur Wahl an der Generalversammlung vom 30. Juni 2023 nominiert.

Stefan Mäder

Der 59-jährige Ökonom und profunde Kenner der Finanzindustrie ist seit Mai dieses Jahres Präsident des Verwaltungsrats der Mobiliar, dem er seit 2013 angehört. Zuvor war er von 1996 bis 2010 bei der Zurich und anschliessend bis 2017 bei der SIX Group tätig. Stefan Mäder löst Rolf Dörig, Verwaltungsratspräsident der Swiss Life Holding AG, an der Spitze des Versicherungsverbandes ab.

Mit Patrick Raaflaub erhält der SVV zudem neben dem bisherigen Vizepräsidenten Juan Beer, CEO der Zurich Schweiz, einen neuen Vizepräsidenten. Der Chief Risk Officer und Mitglied der Konzernleitung der Swiss Re folgt auf Michael Müller von der Baloise. Dieser tritt per 1. Juli 2023 seine neue Funktion als CEO der Baloise Group an, bleibt aber im Vorstand des SVV.