Co­ro­na­vi­rus: In­no­va­ti­ve So­li­da­ri­täts­ak­tio­nen der Pri­vat­ver­si­che­rer

Kontext24. April 2020

Damit KMU und Selbstständigerwerbende die Coronakrise möglichst unbeschadet überstehen, sind sie auf Solidarität und Entgegenkommen angewiesen. Die Mitglieder des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV unterstützen die Schweizer Wirtschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten und helfen ihren Geschäftskunden, Liquiditätsengpässe abzufedern. Zusätzlich haben einige Mitgliedunternehmen des SVV in verschiedenen Bereichen eigene innovative Projekte und Solidaritätsaktionen lanciert.

Die Situation ist mehr als aussergewöhnlich: Seit mehreren Wochen ist das öffentliche Leben in der Schweiz nahezu zum Stillstand gekommen. Selbstständigerwerbende, Wirte und Gewerbetreibende bangen um ihre Existenz. Die Coronakrise hat aber auch eine Welle der Solidarität hervorgebracht: Verschiedene Branchen, Unternehmen und Privatpersonen haben Projekte lanciert, um die von der Krise besonders Betroffenen rasch und unbürokratisch zu unterstützen. So auch die Schweizer Versicherungswirtschaft. Derweil sie sich bei den Versicherungsverträgen in einem engen Rahmen bewegen muss und die Prämien ihrer Kundinnen und Kunden weiterhin zur Deckung von versicherten Schäden einsetzt, übernehmen die Mitgliedunternehmen des SVV Verantwortung, indem sie Zahlungsfristen verlängern, den KMU bei den Mieten entgegenkommen oder Solidaritätsprojekte lancieren und unterstützen.

Hilfe bei Liquiditätsengpässen

Die Schweizer Privatversicherer vergüten täglich rund 139 Millionen Franken für Schadenfälle und Renten an ihre Kundinnen und Kunden. Auch aus dem Homeoffice stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Versicherungsgesellschaften sicher, dass die Zahlungen so rasch wie möglich erfolgen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Zahlungsfähigkeit ihrer Unternehmenskunden. Zur Unterstützung der KMU haben viele Versicherer als Sofortmassnahme ihr Inkassoverfahren angepasst. Zur Überbrückung allfälliger Liquiditätsengpässe werden die Zahlungsfristen verlängert und derzeit keine Mahnungen und Betreibungen mehr ausgelöst. Da viele Versicherer gleichzeitig Immobilienbesitzer sind, unterstützen sie ihre Kunden auch dort: Wenn Geschäftskunden (als Mieter) aufgrund der Coronakrise nachweisbare Ertragsausfälle erleiden und in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, können die Versicherungsunternehmen als Immobilieneigentümer mit Mietzinsstundungen und -reduktionen dazu beitragen, dass ein Liquiditätsengpass rasch und unkompliziert abgefedert werden kann. Ziel ist es, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mieter gerecht zu werden und mit individuellen Lösungen die Mietverhältnisse auch nach dieser anspruchsvollen Zeit partnerschaftlich und nachhaltig fortzusetzen.

Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen

Neben diesen eng an die Geschäftstätigkeit gebundenen Massnahmen unterstützen viele Privatversicherer gemeinnützige Organisationen und Hilfsprojekte finanziell oder personell. Von grosszügigen Spenden an die Glückskette bis hin zum Fahrdienst für das Schweizerische Rote Kreuz leisten die Unternehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten wertvolle Beiträge, damit die Schweiz so gut wie möglich durch die Coronakrise kommt. Viele Kundinnen und Kunden profitieren vom gesammelten Knowhow und den Netzwerken der Versicherer, indem Beratungen und Dienstleistungen angeboten werden, die über das alltägliche Geschäft hinausreichen. Einige dezentral organisierte Versicherer unterstützen mit ihren Generalagenturen regionale Gewerbeverbände oder Vereine aus Sport und Kultur. So kommen etwa der auf Ende August verschobene Frauenlauf oder der abgesagte Engadin-Skimarathon auch dank des Entgegenkommens ihrer Sponsoren aus der Versicherungswirtschaft «über die Runden». Einige Mitgliedgesellschaften des SVV haben eigene Projekte ins Leben gerufen und warten mit innovativen Ideen auf. Die untenstehende Liste dokumentiert dieses Engagement der Schweizer Versicherungswirtschaft. Sie wird laufend aktualisiert, hat aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Solidaritätsaktionen:

Hamsterli.ch
Zusammen mit weiteren Partnern unterstützt Zurich die Plattform Hamsterli.ch. Auf dieser Plattform können Kunden während des Lockdowns – und auch in der Phase der schrittweisen Öffnung – Gutscheine von ihren Lieblingsgeschäften kaufen und diese zu einem späteren Zeitpunkt einlösen. KMU, die nicht über einen eigenen Online-Shop verfügen, wird so rasch und unkompliziert geholfen.
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1-0-1-Fund und AXA Research Fund
Die AXA Gruppe fokussiert ihr Engagement auf Gesundheitsthemen. Sie unterstützt deshalb mit einer Spende den 1-0-1 Fund, der 1200 Intensivstationen aus 60 Ländern über eine Plattform zusammenbringt, damit erfolgreiche Massnahmen, aktuell natürlich vor allem im Kampf gegen das Coronavirus, schneller ausgetauscht und somit Menschenleben gerettet werden können. Zudem unterstützt der AXA Research Fund 35 Projekte von hochrangigen Institutionen weltweit, um Antworten auf Covid-19 zu entwickeln. 
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#meinemaske
Masken sind eine ergänzende Massnahme zu den Verhaltensregeln des BAG und helfen, andere zu schützen. Die Initiative #meinemaske engagiert sich dafür, der Schweizer Bevölkerung sowie KMU einen breiteren Zugang zu Community-Masken zu ermöglichen. #meinemaske vernetzt dafür einheimische Näh-Ateliers entlang der ganzen Wertschöpfungskette, um wiederverwendbare Masken ohne Gewinnorientierung professionell herzustellen und zu vertreiben. Die Initiative, die von Helvetia unterstützt wird, will damit einen Beitrag zur Eindämmung von Covid-19 nach der schrittweisen Öffnung leisten. 
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KMU Academy
Die Generali hat zusammen mit dem Schweizerischen KMU Verband die KMU Academy lanciert. In kurzen Onlinetrainings vermitteln zahlreiche Experten ihr Praxiswissen, um KMU und Selbstständige in dieser schweren Zeit zu unterstützen. 
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«Corona Immunitas»
Die CSS Versicherung investiert in das Forschungsprogramm «Corona Immunitas» der Swiss School of Public Health (SSPH+). Im Rahmen dieses Forschungsprogramms führen Forscherinnen und Forscher Befragungen und Antikörper-Bluttests in der ganzen Schweiz durch. Ziel ist, die Ausbreitung des Coronavirus und die Immunität der Bevölkerung mit repräsentativen Daten zu bestimmen und eine Datengrundlage für die Rückkehr zur Normalität zu schaffen.
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«NOW Together»
In der Schweiz kooperiert die Baloise mit der Dienstleistungsplattform www.now-together.ch, die kleinen und mittelgrossen Unternehmen in der Krisenzeit eine Präsentationsmöglichkeit für ihr jeweiliges Angebot bietet.
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Einsätze «an der Front»
Die Versicherungswirtschaft beschäftigt viele Fachleute, die über eine medizinische Ausbildung verfügen. Bei der SWICA, der Groupe Mutuel und der CSS haben diese Mitarbeitenden die Möglichkeit, die Gesundheitseinrichtungen auf freiwilliger Basis zu unterstützen – und zwar im Rahmen ihres angestammten Arbeitsverhältnisses.

Plattform «direQt» von QoQa
Groupe Mutuel und Vaudoise Versicherungen vereinen sich mit QoQa, um Schweizer Kleinhändler und Produzenten in Schwierigkeiten zu helfen. Durch die Plattform direQt bietet QoQa den Schweizer Bürgerinnen und Bürgern eine neue Plattform für die Unterstützung der Wirtschaft durch den Kauf von Gutscheinen. Die Gutscheine können bei lokalen Händlern eingelöst werden.
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Mobiliar Forum Thun Digital
Das «Mobiliar Forum Thun» als digitale Soforthilfe: Hier finden Schweizer KMU und NGO kurze, kostenlose Module für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen in der Corona-Pandemie. Von Planung und Führung über Remote Work bis hin zu Innovation in Krisenzeiten.
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Helden gegen Einsamkeit
Die Generali hat eine Plattform lanciert, um Menschen zu verbinden, die derzeit aus verschiedenen Gründen isoliert leben und sich einsam fühlen – egal ob jung oder alt. Wer sich für diese Initiative anmeldet, wird nach dem Zufallsprinzip mit einem anderen Menschen verbunden, um ein ungezwungenes Gespräch zu führen. Zudem haben alle Teilnehmenden Zugang zu einer kostenlosen Hotline, die psychologische Hilfe bietet.
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Spenden an Schweizer Hilfswerke und Organisationen
Viele Versicherer unterstützen Schweizer Hilfswerke wie das Schweizerische Rote Kreuz oder die Glückskette mit namhaften Beträgen. Spenden haben beispielsweise die Groupe Mutuel, die Helsana, die Renaissance Re, die SWICA, die AXA und Zurich gesprochen.