Der vom Bundesrat verabschiedete Sustainable-Finance-Bericht 2022–2025 umfasst 15 konkrete Massnahmen mit Fokus auf Klimaschutz und Biodiversität. Diese sind ein weiterer Schritt, um die Schweiz als führenden Standort für nachhaltige Finanzen zu etablieren. Der Schweizerische Versicherungsverband SVV befürwortet die Stossrichtung, die sich an marktwirtschaftlichen Prinzipien orientiert.
Der Bundesrat hat am 16. Dezember 2022 seinen Bericht «Sustainable-Finance Schweiz – Handlungsfelder 2022–2025 für einen führenden nachhaltigen Finanzplatz» vorgelegt. Das Dokument umfasst 15 Massnahmen mit Fokus auf Klimaschutz und Biodiversität. Die vier Handlungsfelder für einen starken und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Finanzplatz spiegeln laufende Arbeiten des Bundes, an denen unter anderem auch der Schweizerische Versicherungsverband und seine Mitgliedgesellschaften mitwirken.
Die Privatversicherer haben als Risikomanager, Risikoträger und als langfristig orientierte Finanzmarktteilnehmer ein natürliches Interesse an Nachhaltigkeit und befürworten insbesondere die beiden Handlungsfelder «Transparenz im Finanzsektor» und «Impact Investments und grüne Anleihen». Die Ergebnisse aus den jüngsten freiwilligen Klimaverträglichkeitstests für das Jahr 2022 förderten zutage, dass es zeitnah noch grössere Anstrengungen braucht, bis die gesamte Wirtschaft klimaverträglich handelt. Die gezielte Förderung von Transparenz unterstützt die Assekuranz in ihrem Bestreben, langfristige Klimaszenarien in ihr Risikomanagement einzubeziehen. Auch wenn die Verfügbarkeit von Daten herausfordernd bleibt, erhofft sich die Branche Verbesserungen, zum Beispiel durch die verbindliche Einführung der TCFD-Empfehlungen. Die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures wurde geschaffen, um die Berichterstattung über klimabezogene Finanzinformationen zu verbessern.
Erst vor gut drei Jahren wurde die Net Zero Asset Owner Alliance gegründet – ein internationales Bündnis von Vermögenseignern, dem grosse Schweizer Versicherungsgesellschaften und auch der SVV (als Supporter) angehören. Die Mitglieder setzen sich dafür ein, für ihre Anlagenportfolios bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dazu können Impact Investments einen wichtigen Beitrag leisten.
Zeitgleich mit dem Sustainable-Finance-Bericht hat der Bundesrat das weitere Vorgehen zur Vermeidung von Greenwashing im Finanzsektor festgelegt. Er vertritt den Standpunkt, dass es für das Funktionieren des Marktes ein klares, allgemeines Verständnis benötigt, wann ein Finanzprodukt oder eine Finanzdienstleistung als nachhaltig angeboten werden kann. Der SVV unterstützt das Ziel, für Anlageprodukte Transparenz für Kundinnen und Kunden zu schaffen und Greenwashing zu vermeiden. In einem sich rasch entwickelnden und verändernden Markt ist es jedoch oftmals schwierig, festzulegen, was als Greenwashing bezeichnet werden muss. Der SVV bringt sich deshalb mit seiner Expertise gerne in die laufenden Arbeiten des Bundes ein. Er warnt zugleich davor, vorschnelle regulatorische Massnahmen zu ergreifen.
