Haus­rat – wie Un­ter­ver­si­che­rung ver­mei­den?

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Unser Hausrat hat heute noch einen Wert von etwa 90’000 Franken. Der Versicherungsberater meint, dass wir für unsere vierköpfige Familie eine Hausratversicherungssumme von mindestens 150’000 Franken benötigen. Wieso?

Die Hausratversicherung ist eine sogenannte Vollwert-Versicherung. Um eine Unterversicherung zu vermeiden, muss daher bei der Bemessung der Versicherungssumme der Wiederbeschaffungspreis aller versicherten Sachen berücksichtigt werden. Die Versicherungssumme hat also jenem Frankenbetrag zu entsprechen, der für die Neuanschaffung des gesamten Hausrats aufzuwenden wäre. Dazu gehören neben den Möbeln, den Vorhängen und den Bildern beispielsweise auch die Fahrräder, die Camping- und Sportausrüstung, die im Keller oder Estrich gelagerten Sachen, die Kleider und Schuhe sowie die unzähligen kleineren Gegenstände in den Schubladen und Schränken sowie die Küchengeräte, das Geschirr und Besteck, die Bettinhalte, die Musikinstrumente, aber auch elektronische Geräte und Apparate der Unterhaltungselektronik sowie Mobiltelefone. Vergessen Sie bei der Auflistung der zu versichernden Sachen die teuren Sonnen- und Korrekturbrillen, die Kosmetika, die Uhren und den Schmuck nicht. Die korrekte Versicherungssumme der Hausratversicherung ist indexiert – die Teuerung wird also jährlich automatisch in die Versicherungssumme eingerechnet.

Unterversicherung kommt teuer zu stehen

Vor allem bei einem grossen Teilschaden – wenn beispielsweise Ihre Wohnung nach einem Küchenbrand voller Russ und Rauch ist und die beschädigten Sachen in die chemische Reinigung oder für eine Sanierung oder Reparatur zum Spezialisten müssen – wirkt sich eine allfällige Unterversicherung stark aus. Haben Sie beispielsweise eine um 30% zu niedrige Versicherungssumme gewählt, müssen Sie sich an allen eintreffenden Rechnungen entsprechend beteiligen. Zudem gilt es, die wichtigsten Summenlimiten der Hausratversicherung zu berücksichtigen und mit dem tatsächlichen Versicherungsbedarf abzustimmen. Zum Beispiel beim Schmuck: wenn Sie über viel oder teuren Schmuck verfügen, lohnt sich eine separate Wertsachenversicherung. Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsberater und achten Sie darauf, dass Sie beim Vertragsabschluss Reserven für Neuanschaffungen und mögliche Preissteigerung bei der Versicherungssumme einrechnen.