Die Ver­si­che­rer be­haup­ten sich trotz schwie­ri­ger Rah­men­be­din­gun­gen

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Die Schweizer Versicherungswirtschaft hat sich 2015 in einem sehr anspruchsvollen Umfeld erfolgreich gehalten und steht solide da. In der Schadenversicherung sind die Prämien gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung haben wegen der nach wie vor rekordtiefen Zinsen stagniert.

Zürich, 3. Februar 2016 – Die Versicherungsbranche macht in der Schweiz über 43% des Finanzsektors aus. Mit einer Wertschöpfung von 26,1 Milliarden Franken bzw. einem Anteil von 4,2% an der Gesamtwirtschaft zählt sie zu den zehn grössten Branchen der Schweiz. 2015 haben sich die Privatversicherer in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. Das anhaltende Tiefzinsumfeld und die zunehmende Regulierung haben das vergangene Jahr geprägt. Die Zahlungen für versicherte Schäden blieben 2015 für die Schweiz leicht unterdurchschnittlich.

Leichtes Wachstum in der Schadenversicherung

Nachdem das Schadenversicherungsgeschäft im vergangenen Jahr stagnierte, sind laut Hochrechnungen des SVV die Prämieneinnahmen für 2015 um 0,5% gewachsen. In der Motorfahrzeugversicherung stieg das Prämienvolumen um 1,2%, insbesondere aufgrund der Anzahl Neuzulassungen bei den Personenwagen. Das Geschäft der Feuer-, Elementar- und Sachschadenversicherung verzeichnet ein Plus von 1,3%. Das ist von der Entwicklung der Bauinvestitionen, der Bevölkerung und der Kaufkraft beeinflusst.

Kollektivleben wächst weiter – leichter Rückgang im Einzelleben

Im Lebensversicherungsgeschäft rechnet der SVV mit einer Stagnation des Prämienvolumens. In der beruflichen Vorsorge sind das Vollversicherungsmodell und damit die Garantien der Privatversicherer nach wie vor gefragt. Die Prämieneinnahmen im Kollektivleben stiegen 2015 entsprechend um 0,7%. Dem steht im Einzellebengeschäft ein Prämienrückgang von 2,2 % gegenüber. Wegen der historisch tiefen Zinsen ist es für die Lebensversicherer schwierig, bei neuen Verträgen attraktive Zinsgarantien abzugeben. Zudem wirkt sich die zunehmende Regulierung auf die Kosten der Versicherer aus.

Regulierung mit Augenmass – auch im Interesse der Kunden

«Die Interessen der Kunden sind uns ein zentrales Anliegen. Die versicherungsspezifischen Gesetze bieten bereits einen hohen Kundenschutz. Zudem haben wir Lücken im Kundenschutz auf freiwilliger Basis geschlossen. Bestehen weitere Lücken, bieten wir Hand, diese zu schliessen», sagt Urs Berger, SVV Präsident. «Regulierung darf jedoch nicht unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen und unsere Wachstumsdynamik gefährden – auch das im Interesse der Kundinnen und Kunden.»

Das gilt auch für Regulierungsfragen im Verhältnis der Schweiz mit der EU. Obwohl die EU die Gleichwertigkeit der Schweizerischen Versicherungsaufsicht mit derjenigen in der EU anerkannt hat, gelten vor allem für die Schweizer Lebensversicherer gemäss dem Schweizer Solvabilitätstest SST nach wie vor höhere Eigenkapitalvorschriften als für die europäischen Versicherer nach Solvency II. Diese Wettbewerbsverzerrungen gilt es aufzugeben.

Reform der Altersvorsorge ist dringend

Eine grosse Herausforderung auch für die Versicherer ist der demografische Wandel. Sie erachten die Reform der Altersvorsorge deshalb für zwingend und dringend. Ihr Ziel ist die nachhaltige Finanzierung des Systems unter Beibehaltung des Leistungsniveaus. Die Vollversicherung in der beruflichen Vorsorge, auf die die KMU zählen, darf nicht gefährdet werden.