Bil­dungs- und Ar­beit­ge­ber­po­li­tik auf­ge­wer­tet

Jahresbericht21. Juni 2019

Der SVV hat seine Strukturen angepasst: Bildungspolitik und Arbeitgeberpolitik gewinnen an Bedeutung.

Beitrag aus dem Jahresmagazin View

Die Versicherungsunternehmen in der Schweiz beschäftigen rund 46’580 Arbeitnehmende. Im Ausland sind es um die 100’000. Die Versicherer sind nicht nur ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft, sondern ebenso ein wichtiger Arbeitgeber. Um sich noch dezidierter für attraktive Arbeitsbedingungen einsetzen zu können, hat der Versicherungsverband 2018 im Rahmen einer Umstrukturierung die Bildungspolitik und die Arbeitgeberpolitik aufgewertet. Er hat einen Ausschuss mit zwei unterstellten Kommissionen gebildet. Dieser Umgestaltung der Milizgremien wurde auch auf der Geschäftsstelle Rechnung getragen. Neu wurde das Ressort Bildungs- und Arbeitgeberpolitik geschaffen. Ausserdem fand das Thema auch Einzug in die Strategie unter «Arbeitgeberpolitik und Berufswelten gestalten».

Mit dieser neuen Gewichtung will sich der Verband für sämtliche assekuranzspezifischen Fragen in den Themenbereichen Grund-, Berufs- und Hochschulbildung sowie der Arbeitgeberpolitik einsetzen. Er verfolgt damit das Ziel, frühzeitig nationale und internationale Trends und Entwicklungen zu erkennen und zu beurteilen, die Arbeitsmarkt, Arbeitsrecht und Sozialpartnerschaft betreffen. Auch bildungspolitische Herausforderungen kann der Verband so proaktiv angehen. Die Kommission Bildungspolitik respektive die Kommission Arbeitgeberpolitik bearbeiten anschliessend diese Themenfelder.

Attraktive Arbeitsbedingungen

In der Arbeitgeberpolitik gilt es, mit der sich verändernden Arbeitswelt Schritt zu halten. Der SVV fordert zum Beispiel liberale Rahmenbedingungen in den Bereichen Arbeitszeiterfassung, Arbeitsmodellen, Höchstarbeitszeit und Ausländerkontingente. Diese Bedingungen sind notwendig, damit die Versicherungsbranche erfolgreich wirtschaften und attraktive Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden bieten kann. Wichtig ist auch, die Förderung aller Geschlechter für Führungspositionen und diese auf ihrem Weg zu begleiten. 

In der Bildungspolitik gilt ein Augenmerk dem Nachwuchs. Versicherungen sind nicht nur für gestandene Berufstätige attraktive Arbeitgeber, sondern müssen gerade auch von jungen Menschen als solche wahrgenommen werden. Ein Beruf in der Assekuranz muss für diese erstrebenswert sein. Weil Versicherungsunternehmen auf unterschiedlichste Mitarbeitende angewiesen sind, setzt sich der Verband für verschiedene Bildungswege ein. Er fördert speziell die KV-Lehre als Einstieg in die Versicherungsbranche neben dem Weg über Fachhochschulen oder Universitäten. Mit Blick auf den Fachkräftemangel gewinnt die Frage der gewählten Ausbildungsfächer an Bedeutung. Die Assekuranz sucht insbesondere ausgebildete Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler, sowie Spezialistinnen und Spezialisten in Mathematik oder Informatik. Gerade auch für Frauen sollten diese Studienrichtungen attraktiver werden. Die Bildungspolitik befasst sich aber nicht nur mit den Berufseinsteigern. Mit Blick auf den demographischen Wandel gewinnt das Thema «lebenslanges Lernen» weiter an Bedeutung. Nur dies kann die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden nachhaltig sichern.