Über­durch­schnitt­li­che Scha­den­jah­re für Schwei­zer Ele­men­tar­scha­den­pool – ge­naue Scha­den­schät­zung für Blat­ten VS noch aus­ste­hend

Medienmitteilung

300 Millionen Franken an versicherten Schäden verzeichnete der Elementarschadenpool für das Jahr 2024. Ein Grossteil dieser Schäden ist auf die Unwetter im Juni und Juli in den Kantonen Wallis und Tessin zurückzuführen. Im Mehrjahresvergleich zeigt sich, dass Hagelschäden anteilsmässig zunehmen. Mit dem Felssturz in Blatten ist im Jahr 2025 ein Grossereignis eingetreten, für das es in seiner Dimension und seinen Auswirkungen für die betroffene Bevölkerung kaum Vergleiche gibt. Auch wenn konkrete Schadenschätzungen noch fehlen, sichern die Privatversicherer den betroffenen Personen rasche und pragmatische Unterstützung zu.

Naturereignisse wie Überschwemmungen, Hagel und Stürme haben im Jahr 2024 versicherte Schäden in einer Höhe von rund 300 Millionen Franken verursacht. Diese Bilanz zieht der Schweizer Elementarschadenpool, der für den Schadenausgleich zwischen den Versicherungsgesellschaften zuständig ist. In die Summe einbezogen sind versicherte – das heisst bezahlte und reservierte – Schäden an Gebäuden, Hausrat und Fahrhabe. Nach dem Jahr 2023, das mit rund 470 Millionen Franken das teuerste Schadenjahr seit 2005 war, verzeichneten die Versicherer auch 2024 eine überdurchschnittlich hohe Schadenlast. Besonders betroffen waren die Kantone Wallis und Tessin, wo Unwetter im Sommer 2024 zu schweren Überschwemmungen führten. Allein im Kanton Wallis entstanden Schäden in der Höhe von rund 150 Millionen Franken. Noch deutlich höher wären die Schäden ohne die Rhonekorrektion ausgefallen: Die dortigen Hochwasserschutzmassnahmen haben diesem Stresstest standgehalten.

Felssturz in Blatten VS: Versicherer sichern rasche Unterstützung zu  

Mit dem Felssturz in Blatten vom 28. Mai 2025 ist dieses Jahr ein Ereignis eingetreten, für das es in der Schadenhistorie der Privatversicherer seit über 70 Jahren kaum Vergleiche gibt. «Wir denken in erster Linie an die betroffenen Personen, die sich aktuell in einer sehr belastenden Situation befinden. Die Privatversicherer sind bemüht, ihnen bestmöglich und unbürokratisch beiseitezustehen», sagt Eduard Held, Geschäftsführer des Elementarschadenpools. Obwohl es für eine konkrete Schadenschätzung noch zu früh ist, geht Held von einem Schadenereignis im Umfang von mehreren hundert Millionen Franken aus. 

Hagel mit zunehmendem Schadenanteil

Von den neun versicherten Elementargefahren – Hochwasser, Überschwemmung, Sturm, Hagel, Lawinen, Schneedruck, Felssturz, Steinschlag und Erdrutsch – verursachen Hochwasser und Überschwemmung jährlich die grössten Schäden. Eine Ausnahme dürfte das Jahr 2025 darstellen, in dem allein der Felssturz in Blatten VS die durchschnittlichen jährlichen Schadensummen übersteigen dürfte. Im Vorjahr 2024 waren 85 Prozent der Schäden auf Überschwemmungen und Hochwasser zurückzuführen, 4 Prozent auf Hagel und 7 Prozent auf Sturm. Die anderen Elementargefahren verursachten zusammen rund 4 Prozent der Gesamtschäden. In den letzten 20 Jahren hat allerdings der Anteil der Hagelschäden als typische Gefahr des Mittellandes kontinuierlich zugenommen und liegt im langjährigen Durchschnitt bei rund einem Viertel. Bereits wenige Minuten Hagel genügen, um Schäden in Millionenhöhe zu verursachen – so etwa im August 2023 in Locarno, wo innerhalb kürzester Zeit Schäden in Höhe von über 300 Millionen Franken entstanden sind. 

Grafik zu den Originalschäden durch Naturereignisse in der Schweiz

Schweiz mit hoher Versicherungsdeckung

Die Schweizer Bevölkerung und die Wirtschaft sind gut gegen Naturgefahren abgesichert. Nahezu 100 Prozent der Gebäude, des Hausrats und der Fahrhabe sind gegen Elementarschäden versichert. Während die Privatversicherer in den meisten Kantonen für die Versicherung von Hausrat und Fahrhabe zuständig sind, übernehmen sie in den sogenannten GUSTAVO-Kantonen (Genf, Uri, Schwyz, Tessin, Appenzell Innerrhoden, Wallis, Obwalden) zusätzlich die Versicherung der Gebäude. Selbst in den Kantonen Wallis, Appenzell Innerrhoden, Genf und Tessin, in denen die Versicherung von Gebäuden keinem Obligatorium unterliegt, ist die Versicherungsdurchdringung sehr hoch. Eine zentrale Rolle in diesem System spielt dabei der Elementarschadenpool. Eduard Held erläutert: «Der Elementarschadenpool gleicht die Schadenlast zwischen den beteiligten Versicherungsgesellschaften aus und entlastet so jene, die regional überproportional betroffen sind. Dieses System sorgt dafür, dass Prämien bezahlbar bleiben und Elementarschäden auch in überdurchschnittlich gefährdeten Gebieten weiterhin versichert werden können».

Hinweis an die Redaktion

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Branchenorganisation der Schweizer Privatversicherer. Mit rund 70 Mitgliedern – darunter global tätige Erst- und Rückversicherer sowie national ausgerichtete, spezialisierte Sach-, Lebens- und Krankenzusatzversicherer – vertritt der Verband über 95 Prozent der in der Schweiz erwirtschafteten Versicherungsprämien. Der SVV setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Versicherungswirtschaft ein und fördert Lösungen, die zur Stabilität und Sicherheit der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Damit leistet die Privatassekuranz einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand in der Schweiz. Die Branche zählt zu den produktivsten und wertschöpfungsintensivsten Wirtschaftszweigen des Landes und beschäftigt rund 50’000 Mitarbeitende. Im Jahr 2025 feiert der SVV sein 125-jähriges Bestehen.

Medienkontakt

Medienkontakt  

Schweizerischer Versicherungsverband SVV  
Telefon: +41 44 208 28 14
E-Mail: mediaatsvv [dot] ch