Ers­tes Nach­hal­tig­keits­re­port­ing der Ver­si­che­rungs­wirt­schaft

Medienmitteilung18. Juni 2020

Mit ihrem Nachhaltigkeitsreporting ermöglichen die Schweizer Privatversicherer erstmals einen Überblick über die Massnahmen im Nachhaltigkeitsbereich für die gesamte Branche. Der Bericht zeigt, dass Versicherer bei 86 Prozent der Kapitalanlagen Nachhaltigkeitskriterien anwenden.

Die Privatversicherer berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien für den Grossteil ihrer Kapitalanlagen: Bei 86 Prozent des verwalteten Kapitalvolumens derjenigen Mitgliedgesellschaften des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV, die ihre Daten für das erste Nachhaltigkeitsreporting zur Verfügung gestellt haben, setzen die Unternehmen auf ESG-Kriterien. ESG steht für «Environmental» (ökologisch), «Social» (sozial) und «Governance» (Unternehmensführung). Massgeblich umgesetzt ist dies in den Anlagekategorien Immobilien, festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Alternative Anlagen.

Breite Datenbasis

Das erste Nachhaltigkeitsreporting basiert auf den Daten von 32 Mitgliedgesellschaften des Branchenverbandes der Schweizer Versicherungswirtschaft. Diese decken 94 Prozent aller Kapitalanlagen der Privatversicherer ab (total 582 Milliarden Franken per 31. Dezember 2018; Quelle Finma). Der Bericht untersuchte die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei den Kapitalanlagen, der Betriebsökologie und im Underwriting. Letzteres meint den Abschluss einer Versicherungsdeckung mit Prüfen und Abschätzen der Risiken und Festlegung der Prämien. Da für das Underwriting eine allgemeine Datenbasis fehlt, zeigt der Bericht anhand von Beispielen exemplarisch, welche Massnahmen einzelne Unternehmen schon umgesetzt haben. Versicherer verzichten beispielsweise darauf, CO2-intensive Industrien zu versichern – oder sie stellen Bedingungen an die versicherten Unternehmen, wie sie sich in Aspekten der Nachhaltigkeit entwickeln sollen.

Transparente Berichterstattung

Für die Betriebsökologie hat die Erhebung ergeben, dass im Jahr 2019 schon 25 Mitgliedgesellschaften des SVV eine interne Ökobilanz erstellen und die meisten davon diese auch jährlich publizieren. Ausserdem fielen im Jahr zuvor (2018) der Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen pro Vollzeitstelle im Vergleich zum Vorjahr tiefer aus.

Um die Entwicklung transparent zu dokumentieren, wird das Nachhaltigkeitsreporting des SVV fortan jährlich erstellt und publiziert. «Der SVV gibt der Nachhaltigkeit in seiner neuen Verbandsstrategie einen zentralen Stellenwert», sagt Urs Arbter, stellvertretender Direktor des SVV. Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist nicht neu. «Für die Versicherungsbranche ist Nachhaltigkeit seit jeher ein Kernanliegen.» Gerade die global tätigen Erst- und Rückversicherer wurden schon früh mit den Gefahren des Klimawandels konfrontiert und mussten sich mit seinen Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Geschäft auseinandersetzen. Versicherer sind oft von den Folgen von Umweltkatastrophen und Grossschadenereignissen stark betroffen.

SVV-Nachhaltigkeitsreporting 2019
 

Hinweis an die Redaktion

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV vertritt die Interessen der privaten Versicherungswirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Dem Verband gehören rund 75 Erst- und Rückversicherer an. Diese beschäftigen in der Schweiz 47'700 Mitarbeitende und weitere 100'000 im Ausland. Über 85 Prozent der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien entfallen auf die Mitgliedgesellschaften des SVV. Als massgebliche Kraft der Schweizer Wirtschaft nimmt die Versicherungsbranche volkswirtschaftliche Verantwortung auf betriebswirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene überall dort wahr, wo zentrale Erfolgsfaktoren ihrer Standorte zur Disposition stehen.

Weitere Informationen
Schweizerischer Versicherungsverband SVV, Takashi Sugimoto, Telefon +41 44 208 28 55, takashi [dot] sugimotoatsvv [dot] ch, Zentrale +41 44 208 28 28.