Die Schadenorganisation Erdbeben ist einsatzbereit
Die IT-Plattform der «Schadenorganisation Erdbeben» ist fertig entwickelt und die Organisation ist einsatzbereit. Mit den ebenfalls neuen mobilen Applikationen können Schadenexperten nach einem Erdbeben sämtliche Schäden und Informationen zu einem Ereignis schnell aufnehmen und die Kosten für den Wiederaufbau einschätzen. Somit trägt die Organisation dazu bei, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft nach einem Erdbeben rasch wieder erholen können.
Rechtzeitig zum internationalen Tag für Katastrophenvorsorge (International Day for Disaster Risk Reduction) am 13. Oktober ist die Schadenorganisation Erdbeben nach einer einjährigen Vorbereitungszeit einsatzbereit. Erdbeben gelten als eines der Toprisiken in der Schweiz, mit verheerenden Folgen, falls sich ein grösseres Erdbeben in der Nähe von Ballungszentren ereignet.
Deshalb wurde in den letzten zwölf Monaten eine bei den Kantonen und in der Versicherungswirtschaft breit abgestützte Public-Private-Partnership-Organisation aufgebaut. Das Projekt, das eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Versicherern sowie den Entwicklungspartnern Swiss Re und risktec AG erforderte, wurde mit der erwarteten Funktionalität und innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens abgeschlossen.
«Die Schadenorganisation Erdbeben trägt mit der neuen Plattform und ihrem breit abgestützten Netzwerk an Expertinnen und Experten dazu bei, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft nach einem Erdbeben schnell wieder erholen können», sagt Dr. Stephanie Eymann, Regierungsrätin Basel-Stadt und Präsidentin des Vereins.
Unmittelbar nach einem Erdbeben wird die Führungs- und Einsatzorganisation aktiviert. Die Grundlage dazu bildet die neu entwickelte und weltweit einzigartige IT-Plattform. Das System erlaubt es, auf Basis der Informationen aus dem Erdbebenrisikomodell des Schweizerischen Erdbebendienstes der ETH Zürich innert kurzer Zeit die Menge der potenziell beschädigten Gebäude und die Anzahl der für die Einschätzung des Ereignisses benötigten Schadenexpertinnen und -experten zu berechnen.
In der Plattform werden alle Daten aus dem Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregister bereitgestellt, damit die Fachleute die nötigen Informationen zur Verfügung haben, um den Zustand der betroffenen Gebäude zu beurteilen und eine Schadenschätzung vorzunehmen. Für diese Arbeit nutzen die eingesetzten Expertinnen und Experten zwei ebenfalls neu entwickelte mobile Applikationen. Für eine rasche Abwicklung werden in der Plattform auch die Angaben der für die Ereignisbewältigung benötigten Experten wie Ingenieure, Architektinnen oder Baufachleute bereitgestellt. Damit kann die Schadenorganisation Erdbeben innert kurzer Zeit hunderte von Fachleuten per SMS und E-Mail um Unterstützung anfragen.
Für die Erfassung der Schäden an allen Gebäuden ist ein systematisches und strukturiertes Vorgehen zentral. Deshalb wurden in einem aufwändigen technischen Verfahren alle Gebäude in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein in Sektoren von 10 bis 30 Gebäuden eingeteilt. Jeder Sektor hat eine eindeutige Identifikation, bestehend aus Informationen zum Kanton, der Gemeinde und einer Nummerierung. Diese Sektoren werden bei einem Ereignis den Schadenexpertinnen und -experten zur Bearbeitung zugewiesen.
Die Schadenorganisation Erdbeben stellt zusammen mit den Partnern Touring Club der Schweiz (TCS) und risktec AG sicher, dass Organisation und Plattform jederzeit einsatzbereit sind. Der TCS als eine der führenden Notfallorganisationen der Schweiz bietet dabei personelle und logistische Unterstützung, insbesondere bei der Organisation und dem Einsatz des Expertennetzwerks. risktec AG stellt die Betriebsbereitschaft der Plattform und bei einem Einsatz die benötigte technische Unterstützung sicher.
Über die Schadenorganisation Erdbeben
Die Schadenorganisation Erdbeben hat den Auftrag, nach einem Erdbeben umfassende Informationen bereitzustellen, um beschädigte Gebäude beurteilen und eine Schätzung der zu erwartenden Wiederaufbau- und Reparaturkosten erstellen zu können. Die Organisation trägt dadurch massgeblich dazu bei, dass Behörden, Wirtschaft und Gesellschaft resilienter werden.
Die Schadenorganisation Erdbeben entstammt einem Public-Private-Partnership-Projekt. Sie wird getragen und finanziert durch die Kantone, das Fürstentum Liechtenstein, die Kantonalen Gebäudeversicherungen und die Privatversicherer. Fachstellen des Bundes wie der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und das Bundesamt für Umwelt unterstützen die Schadenorganisation Erdbeben ebenfalls und stellen die Koordination mit den Massnahmen des Bundes zur Erdbebenvorsorge sicher.
Medienkontakte
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