320 Millionen Franken versicherte Schäden nach Felssturz in Blatten
Der Felssturz in Blatten und die daraus resultierenden Überschwemmungen haben in Blatten laut einer ersten Schätzung versicherte Schäden in Höhe von rund 320 Millionen Franken verursacht. Ein Grossteil davon betrifft Gebäude und Hausrat. Erste Auszahlungen wurden bereits veranlasst.
Am 28. Mai 2025 ereignete sich im Lötschental ein schwerer Felssturz, der zusammen mit den daraus folgenden Überschwemmungen grosse Zerstörungen verursachte. Für dieses Ereignis schätzen die Schweizer Privatversicherer die Schäden auf rund 320 Millionen Franken, wie der Schweizer Elementarschadenpool ermittelt hat. Davon entfallen rund 260 Millionen Franken auf Schäden an Gebäuden und Hausrat. In den meisten Fällen kam es dabei zu Totalschäden, die entweder direkt durch den Felssturz oder durch die nachfolgenden Überschwemmungen verursacht wurden. Weitere 60 Millionen Franken leisten die Privatversicherer für versicherte Schäden aus Betriebsunterbrüchen und an Motorfahrzeugen. Diese Leistungen aus Zusatzversicherungen unterstehen nicht der gesetzlich definierten Elementarschadenversicherung und werden daher nicht über den Elementarschadenpool ausgeglichen. Das Schadenausmass von 320 Millionen Franken ist vergleichbar mit den Hagelniederschlägen in Locarno im Jahr 2023, die innerhalb kurzer Zeit Schäden von über 300 Millionen Franken verursacht haben. Schon jetzt steht damit fest, dass das Jahr 2025 als Jahr mit überdurchschnittlicher Schadenlast in die Historie des Elementarschadenpools eingehen wird.
Rasche und pragmatische Hilfe für Betroffene
Die Privatversicherer haben der betroffenen Bevölkerung in Blatten rasche und unbürokratische Unterstützung zugesichert. In den meisten Fällen verzichten sie auf detaillierte Schadennachweise, um den Betroffenen schnell und unkompliziert zu helfen. Bei Totalschäden an Gebäuden, die durch den Felssturz und durch die Überschwemmung verursacht wurden, kann in der Regel eine Akontozahlung von 75 Prozent der Versicherungssumme gemäss Police, abzüglich des vertraglich festgelegten Selbstbehalts, erwartet werden. Dieser Betrag kann beispielsweise zur Begleichung einer Hypothek verwendet werden. Mit diesen Auszahlungen wurde bereits gestartet. Die verbliebenen 25 Prozent der Versicherungssumme werden ausbezahlt, wenn innerhalb von fünf Jahren ein Wiederaufbau oder eine Reinvestition in eine Immobilie mit dem gleichen Zweck innerhalb des Kantons Wallis erfolgt. Eduard Held, Geschäftsführer des Elementarschadenpools, ergänzt: «Damit weichen die Versicherer von den Bedingungen eines Wiederaufbaus innerhalb von zwei Jahren und am selben Ort ab. Dies soll den betroffenen Versicherten Zeit geben, um Behördenentscheide zum Wiederaufbau von Blatten abzuwarten und ihre Situation individuell abzuwägen». Bei Hausrat und Fahrhabe werden nach Abzug der gesetzlichen Selbstbehalte und Anrechnung der geretteten Sachen 100 Prozent der Versicherungssumme ausbezahlt.
Funktionierendes Elementarschadenversicherungssystem
Die Schweiz zählt im internationalen Vergleich zu den Ländern mit der besten Absicherung mit einer Versicherungsdurchdringung gegen Elementargefahren von weit über 90 Prozent. Die private Elementarschadenversicherung in der Schweiz basiert auf einem weltweit einzigartigen, gesetzlich geregelten System, das auf dem Prinzip der doppelten Solidarität beruht. Diese doppelte Solidarität zwischen Versicherten und Versicherern sorgt dafür, dass die Prämien für die Versicherten bezahlbar bleiben und die Schäden für die Versicherer tragbar sind.
Hinweis an die Redaktion
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Branchenorganisation der Schweizer Privatversicherer. Mit rund 70 Mitgliedern – darunter global tätige Erst- und Rückversicherer sowie national ausgerichtete, spezialisierte Sach-, Lebens- und Krankenzusatzversicherer – vertritt der Verband über 95 Prozent der in der Schweiz erwirtschafteten Versicherungsprämien. Der SVV setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Versicherungswirtschaft ein und fördert Lösungen, die zur Stabilität und Sicherheit der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Damit leistet die Privatassekuranz einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand in der Schweiz. Die Branche zählt zu den produktivsten und wertschöpfungsintensivsten Wirtschaftszweigen des Landes und beschäftigt rund 50’000 Mitarbeitende. Im Jahr 2025 feiert der SVV sein 125-jähriges Bestehen.
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