50'000 Per­so­nen ar­bei­ten für Pri­vat­ver­si­che­run­gen in der Schweiz

Kontext04. Dezember 2023

In der Schweiz arbeiten rund 50'000 Personen für Privatversicherer. Die Aus- und Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert. Aktuell werden rund 2100 Personen ausgebildet.

Versicherer erkennen, beurteilen und analysieren Risiken zu Wahrscheinlichkeit, Häufigkeit und Tragweite möglicher Schäden. Zudem unterstützen sie die Versicherten bei der Prävention und der Bewältigung von Schadenereignissen. Dazu braucht es vielfältige Expertise und Know-how. Kaum eine Branche vereint deshalb so viele Berufe unter einem Dach wie die Versicherungswirtschaft.

Neben Marketing- und Verkaufsspezialisten, Vorsorgeberatern, Mathematikern, Ökonomen und Informatikern im Vertrieb und in der Administration arbeiten Wissenschafter, Ärzte, Baufachleute, Ingenieure, Geologen, Physiker, Chemiker und viele mehr an der Beurteilung von Risiken und am Umgang damit in ihrem jeweiligen Sachgebiet. Sie analysieren Schadenereignisse und -szenarien, verfolgen und erforschen Entwicklungen – und sie erarbeiten Präventionsmassnahmen. Das Wissen und die Arbeit dieser Experten helfen der Gesellschaft und der Wirtschaft im Erkennen von Chancen und Gefahren.

Bedeutender Arbeitgeber

Der Finanzsektor bietet gesamthaft rund 240'000 Vollzeitstellen an, was etwa 5,5 Prozent aller Arbeitsplätze in der Schweiz entspricht. Etwa ein Drittel dieser Stellen entfallen auf den Versicherungsbereich, zu dem neben den Privatversicherern auch Sozialversicherungen, Pensionskassen und Versicherungsvermittler gehören.

Das Marktumfeld und die Rahmenbedingungen verlangen und ermöglichen Effizienzsteigerungen. Dennoch ist die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Versicherungsbranche in den vergangenen zehn Jahren in etwa gleich hoch geblieben, denn die Versicherungsunternehmen investieren intensiv in neue Technologien, Innovationen und Start-ups.

Bekenntnis zur Aus- und Weiterbildung

Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Versicherungsunternehmen ein zentraler Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Die Schweizer Versicherungswirtschaft unterstützt das bewährte duale Bildungssystem und ist auf allen Bildungsstufen präsent – ob im universitären Bereich, auf Stufe der Fachhochschulen und der höheren Berufsbildung oder in der beruflichen Grundbildung. Die Bildungsangebote der Versicherer zeichnen sich durch eine hohe Durchlässigkeit in den Ausbildungswegen und maximalen Praxisbezug aus. Derzeit werden rund 2’100 Jugendliche ausgebildet. Mit dem Branchenregister Cicero bekennt sich die Versicherungsbranche zudem zu Beratungsqualität und lebenslangem Lernen – über den eigenen Betrieb hinaus.

Moderne Arbeitswelten

Die Versicherungsbranche trägt den gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen mit einem modernen Arbeitsumfeld Rechnung. Homeoffice, agile Projekte, Teilzeitarbeit oder familienfreundliche Arbeitsmodelle und -umgebungen sind nur einige Stichworte dazu. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten liegt bei rund 25 Prozent. Die Anzahl der teilzeitbeschäftigten Frauen ist rund dreimal höher als die Anzahl der teilzeitbeschäftigten Männer. Von den rund
50’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz sind 56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen. Der Anteil der Frauen in Kaderpositionen liegt bei 34 Prozent und auf Direktionsstufe bei 23 Prozent. Jeder dritte Mitarbeitende ist als Kundenberater tätig.

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